Kanutour

06.07.2006 - 12.07.2006

7 Tage mit dem Kanu im Dalsland über die Seen Stora Le, Foxen, Västra Silen und Lelang.

Grunnerud - ein paar Häuser und eine Kanustation - liegt am Stora Le und ist der Ausgangspunkt für unser Kanutour.

Die letzten 5 Kilometer gehts über eine Schotterpiste abseits der Hauptstrasse hinunter an den Stora Le. Anscheinend ist noch absolute Vorsaison. Bis auf ein weiteres Pärchen und dem Besitzer ist die Kanustation verlassen und Unmengen an Booten liegen am Ufer und warten auf Paddler.

Wir machen alles mit dem Vermieter klar - Kanu, wasserdichte Tonne, Schwimmwesten, die Route - am nächsten Morgen geht es los. Wir machen noch einen gemütlichen Abend vor dem Bus. Zum ersten Mal plagen uns einige wenige Mücken - hoffentlich wirds nicht schlimmer.

1. bis 3. Tag

Ausgerüstet für eine Woche paddelten wir dann gemütlich los. Das Wetter war traumhaft. Kaum Wind, T-Shirt Temperaturen und zur Mittagspause ein Bad im See. Zum Abend hin sucht man sich rechtzeitig einen Übernachtungsplatz, den man meist nur an ein paar Trittspuren am Ufer erkennt. Auf die Plätze passen dann ein oder 2 Igluzelte, eine Feuerstelle ist da und meist im Wald ein Trockenklo.

Paddeln, baden, chillen, lesen, kochen, Lagerfeuer, schlafen, ... - das war da Programm für die ersten Tage, und da wir so gut voran kamen haben wir uns für eine etwas größere Runde entschieden - nicht dass uns zu langweilig wird.

Zwischendurch mussten wir auch mal eine längere Landpassage bewältigen, das war dann schon anstrengend. Wir hatten zwar einen Kanuwagen dabei, aber Öl hatte der schon lange nicht mehr gesehen. Dementsprechend schwer ging es das Kanu mit allem Gepäck auf der Strasse bergauf zu ziehen.

4. Tag

Am 4. Tag wurde es dann ungemütlich. Es blies ein ordentlicher Westwind, und auf dem See gab es ganz schön Wellen und Dünung. Solange man sich am Westufer halten konnt gings ganz gut, doch leider gab es immer wieder mal größere Buchten die uns das Leben schwer machten. So ein Kanu verträgt kaum Wellen und ragt in der Mitte nur ca. 15 cm aus dem Wasser. Wellen von der Seite sind super ungünstig. Mehrmals am diesem Tag mussten wir uns an Land Retten und warten bis sich die Wellen etwas gelegt haben und wir die nächste Bucht queren konnten. Bis zum Abend kamen wir zwar noch bis kurz vor Gustavsfors, aber viel war das heute nicht.

5. Tag

Heute gings durch den Kanal bei Gustavsfors und eine Schleuse, die den Västra Silen mit dem Lelang verbindet. Hier hatten wir sogar Gelegenheit etwas unsere Vorräte aufzufrischen. Wenn man für 7 Tage Essen packt und mitführen muss ist man schon ganz schön sparsam und eingeschränkt. Die ruhige Fahrt im Kanal endete abrupt als sich der See öffnete, da wir am Ostufer waren und der Wind wieder aus Westen kam und uns schön die Wellen gegen den Bug blies. Also raus ans Ufer ohne dass wir groß voran gekommen waren. Den Mittag und Nachmittag vertrieben wir uns mit Chillen in der Sonne und Blaubeerensammeln - lecker. Leider hatte der Wind kein Einsehen mit uns. Wir probierten zwar zum Abend noch mal loszufahren sind aber nur wenige 100 Meter später wieder an Land. Heute nur 5km.

6. Tag

Jetzt wirds langsam spannend. Schon der 6. Tag, und durch die zwei Tage Wind, erst kurz nach Halbzeit unserer 90km Runde. In den letzten zwei Tagen haben wir beobachtet, dass der Wind zum späten Vormittag aufkommt und nicht mehr nachlässt. Da wir heute wieder mal vorwärts kommen wollten sind wir also noch vor Sonnenaufgang um 3:30 Uhr losgepaddelt. Spiegelglatter See - perfekt, erst mal ans Westufer. Nach eineinhalb Stunden haben wir dann auf einer kleiner Insel erst mal Frühstück gekocht. Weiter gings fleißig mit paddeln nach Lennardsfors wo uns drei Schleusen in den See Foxen hoch beförderte. Weiter gins dann bei leichtem Nieselregen zu unserem Lagerplatz. Tagesetappe: 25km. Durch den frühen Start sind wir schon kurz nach Mittag angekommen und haben den Nachmittag erst mal mit Schlafen im Zelt verbracht. Jetzt war es nicht mehr weit bis Grunnerud.

7. Tag

Am nächsten Morgen sind wir etwas spät aufgestanden, haben gefrühstückt, und sind gegen 10 Uhr losgepaddelt. Hoffentlich kommen wir noch die paar km zurück. Leider nein, wir mussten auf der Ostseite entlang und gegen 11 Uhr waren die Wellen wieder zu hoch und zwangen uns ans Ufer des Stora Le. Wir hatten also die Wahl hier noch eine Nacht dran zu hängen, oder über Land zurück zur Kanustaton zu kommen. Die Karte sagte 800m Querfeldein zu einem Weg und 4-5 km nach Grunnerud. Gedacht - gemacht, aber ein Plagerei war es schon, das Kanu berauf quer durch den Wald zu tragen. Unser Kanu damals in Kanada muss wesentlich leichter gewesen sein, dort hat man zumindest öfters tragen müssen. Nun noch zweimal zurück um das restliche Gepäck zu holen und auf dem Waldweg mit dem Kanuwagen zurück zur Station.

Auch wenn sich die letzten Tage nicht so super anhörten, war es eine geniale Woche und wir waren sicher nicht das letzte mal im Kanu unterwegs.


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Kanustation Grunnerud








1. Abend



2. Tag






6 km über die Straße nach Arjang















Wind - Pause


4. Tag


Schleuse von Gustavsfors - Gelegenheit zum einkaufen


wieder Wind - Pause zum Heidelbeerensammeln


5. Tag - Weit sind wir nicht gekommen heute




Lennartsford





6. Tag - Aufstehen um 3Uhr für ruhiges Wasser - 25 km gepaddelt - regen - schlafen :)




Zu spät aufgestanden - die letzen Kilometer wieder zu Fuß und mit dem Kanu durch den Wald :(

und wieder zurück an der Kanustation
 
 
 
 
 

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